ER WAR

SCHWUL, JUDE,
SOZIALIST

BERLIN WÜRDIGT

MAGNUS
HIRSCH­FELD

MAGNUS
HIRSCH­FELD
TAG 14.MAI

Seele der queeren
Community

Magnus Hirschfeld

Der deutsche Arzt und Sexualforscher, war schwul, Sozialist und Jude. Hirschfeld gründete vor über 100 Jahren das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, wo er alle Sexualitäten erforschte. Am 14. Mai 2024 würdigt das Land Berlin das Leben und Wirken des Kämpfers für die Liebe!

Foto: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin

Obwohl er international für seine großen Verdienste immer wieder gefeiert wird und er für die Regenbogenhauptstadt von großer Bedeutung ist, ist diese herausragende historische Persönlichkeit in Deutschland kaum bekannt. Mit dem landesweiten Magnus Hirschfeld Tag werden wir das gemeinsam ändern!

Magnus Hirschfeld war ein deutscher Arzt und Sexualforscher, er war schwul, Sozialist und Jude. Bereits 1919 gründete er das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, wo er Sexualität in ihrer Vielfalt erforschte. Er setzte sich in seinem Institut auch mit der geschlechtlichen Vielfalt auseinander. Hirschfeld schuf damit einen sicheren Ort für Menschen, die nicht in heterosexuelle oder binäre Kategorien passten und er kämpfte bereits damals für die Liebe – also gegen den §175, der Homosexualität kriminalisierte.

In den 1920er Jahren wurde Magnus Hirschfeld als „Seele unserer Bewegung“ bezeichnet. Basierend auf diese Zuschreibung findet der erste landesweite Magnus Hirschfeld Tag sowie die dazugehörige Festveranstaltung unter dem Slogan „Magnus Hirschfeld – Seele der queeren Community“ statt.

Wirken

Mit der Gründung seines weltweit ersten Instituts für Sexualwissenschaft in Berlin, war er ein Vorreiter in der Erforschung von Sexualität und Geschlechtsidentität. Sein Institut befand sich genau dort, wo heute das Haus der Kulturen der Welt steht.

Foto: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin

Hirschfeld wurde am 14. Mai 1868 als Sohn des jüdischen Arztes Hermann Hirschfeld und dessen Frau Friederike in Kolberg, im heutigen Polen, geboren. Im Laufe seines Lebens setzte er sich für die Rechte von Schwulen, Lesben und Bisexuellen, aber vor allem auch von trans*und queeren Menschen ein. Am 15. Mai 1897 gründete Hirschfeld in seiner Charlottenburger Wohnung in der Berliner Straße 104 – heute Otto-Suhr-Allee, genau gegenüber vom Rathaus Charlottenburg – mit dem Verleger Max Spohr, dem Juristen Eduard Oberg und dem Schriftsteller Franz Joseph von Bülow gemeinsam das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK). Das Komitee war die weltweit erste Organisation mit dem Hauptziel der Entkriminalisierung von Homosexualität. Für Deutschland bedeutete das vor allem die Abschaffung des berüchtigten Homosexuellenparagraphen 175, der Homosexualität unter Strafe stellte.

Die Nationalsozialisten verteufelten Magnus Hirschfelds Arbeit. 1920 wurde Hirschfeld nach einem Vortrag in München von Rechtsradikalen angegriffen und schwer verletzt. Hirschfeld nahm 1930 zusammen mit dem Arzt Ludwig Levy-Lenz die erste geschlechtsangleichende Operation vor. Lili Elbe, eine dänische Malerin, ist wahrscheinlich der erste intergeschlechtliche Mensch mit sowohl männlichen wie weiblichen Geschlechtsmerkmalen, an dem diese geschlechtsangleichende Operation vollzogen wurde. Obwohl Hirschfeld damit Medizingeschichte geschrieben hat, sind aus heutiger Sicht einige seiner medizinischen Ansichten und Praktiken kritisch zu betrachten.

Im späteren Verlauf von 1930 begab sich Hirschfeld auf eine Weltreise, von der er dann nie wieder nach Deutschland zurückkehrte. Denn während er sich im Ausland befand, plünderten und zerstörten am 6. Mai 1933 Studenten der Deutschen Hochschule für Leibesübungen sowie Funktionäre und Mitglieder der NS-Organisation Deutsche Studentenschaft, sein Institut. Am 10. Mai 1933 wurden seine Bücher und wissenschaftlichen Schriften auf dem Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz, verbrannt. Magnus Hirschfeld starb am 14. Mai 1935 im französischen Exil in Nizza.

Hirschfeld gilt als Mitbegründer der ersten Homosexuellen Emanzipationsbewegung und als Vorkämpfer für die Rechte von LSBTIQ+. Auch deswegen ist Berlin die Geburtsstadt der queeren Community! Heute tragen neben der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld auch die Hirschfeld-Eddy-Stiftung und die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft noch seinen Namen.
tragen wir mit unterschiedlichen Aktionen dazu bei, Magnus Hirschfeld und sein Wirken in allen Kiezen und Bezirken unserer Regenbogenhauptstadt bekannt zu machen.

Aktionszeitraum

Es gibt noch so viel, was man zu Magnus Hirschfeld sagen kann. Und genau deshalb wollen wir im gesamten Monat Mai das Leben von Hirschfeld und seine Bedeutung für die heutige queere Community in die Mitte der Berliner Stadtgesellschaft bringen.

Geboren am 14. Mai 1868 – gestorben an seinem Geburtstag am 14. Mai 1935. Es liegt also auf der Hand: der 14. Mai ist der Magnus Hirschfeld Tag! Im gesamten Monat Mai, der auch der 10. Berliner Queer History Month ist, finden unterschiedliche Veranstaltungen zu Hirschfeld statt. Sei dabei und lerne „Tante Magnesia“, wie Hirschfeld liebevoll von der damaligen Community genannt wurde, kennen!

Dezember 2024

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Veranstaltungen für Dezember

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Keine Veranstaltungen
Veranstaltungen für Dezember

31st

Keine Veranstaltungen

Orte queerer Geschichte in Berlin

Foto: Schwules Museum

Lützowstraße 73, 10785 Berlin

Schwules* Museum

Das Schwule Museum beschäftigt sich mit lesbischen, schwulen, trans*identischen, bisexuellen und queeren Lebensgeschichten, Themen und Konzepten in Geschichte, Kunst und Kultur und stellt sie dar.

Das Schwule Museum bemüht sich seit 1985 um die Erforschung und Darstellung schwulen Lebens. Aus dieser Arbeit bildet sich eine einzigartige Sammlung zur schwulen Sozialgeschichte und zur Entwicklung der schwulen Emanzipation, die aber auch die Unterdrückung schwuler Selbstäußerungen dokumentiert. Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Fokus des Museums, welches heute über die große Diversität sexueller Identitäten und Geschlechterkonzepten informiert.

Wechselnde Ausstellungen befassen sich mit einzelnen Aspekten und Lebensrealitäten queerer Menschen in Berlin und der Welt. Verschiedene Veranstaltungen – Diskussionen, Führungen, Filmvorführungen, Vorträge und mehr – runden das Programm des Schwulen Museums ab.

Foto: Karo Kadatz | BMH

Mohrenstraße 34, 10117 Berlin

Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wurde am 27. Oktober 2011 von der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Justiz, errichtet. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Berlin. Benannt ist die BMH nach dem Arzt, Sexualforscher und Mitbegründer der ersten deutschen Homosexuellenbewegung Magnus Hirschfeld (1868-1935).

Die Stiftung hat zum Ziel, an Magnus Hirschfeld zu erinnern, Bildungs- und Forschungsprojekte zu fördern und einer gesellschaftlichen Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen (Abkürzung: LSBTIQ*) in Deutschland entgegenzuwirken. Die Stiftung will dabei die Akzeptanz von Menschen mit einer nicht-heterosexuellen Orientierung in der Gesellschaft insgesamt fördern; gleiches gilt für Menschen, die sich nicht ausschließlich als Mann oder Frau definieren. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) befindet sich in der Mohrenstraße 34 in Berlin-Mitte.

Portrait Magnus Hirschfeld
Foto: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin

Kluckstraße 38, 10785 Berlin

Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft wurde 1982 in (West-) Berlin gegründet, um das wissenschaftliche und kulturelle Erbe des Sexualforschers Magnus Hirschfeld (1868–1935) und seines Instituts für Sexualwissenschaft (1919–1933) zu erforschen und zu bewahren. Seit 1992 betreibt die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft die Forschungsstelle zur Geschichte der Sexualwissenschaft. Die Bibliotheks- und Arbeitsräume befinden sich in der Kluckstraße 38 in Berlin-Tiergarten.

Porträtrelief Magnus Hirschfeld
Foto: Archiv Schwules Museum Berlin

Otto-Suhr-Allee 93, 10585 Berlin

Gedenkstelle für Magnus Hirschfeld (gegenüber vom Rathaus Charlottenburg)

Die von den Künstlern August Jäkel und Emanuel Scharfenberg gestaltete Gedenkstele mit Porträtrelief und Inschrift wurde am 14. Mai 1995 auf dem Gehweg an der Otto-Suhr-Allee 93 gegenüber dem Rathaus Charlottenburg vom damaligen Bezirksamt Charlottenburg gemeinsam mit der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, dem Schwulen Museum, den Schwusos und anderen Institutionen enthüllt.

Foto (Archiv): Innenansicht einer Postkarte des „Eldorado“, Archiv Schwules Museum Berlin

Motzstraße 24, 10777 Berlin

Standort des ehemaligen Travestielokals „Eldorado“

„Eldorado“ war vor dem Zweiten Weltkrieg der Name zweier bekannter Transvestitenlokale (Männer und auch Frauen) in Berlin. In der heutigen Martin-Luther-Straße 13, gegenüber der berühmten Varieté-Bühne Scala (heute: Martin-Luther-Straße 14–18) und dem berühmten Restaurant Horcher (heute: Martin-Luther-Straße 12 Ecke Fuggerstraße), befand sich das erste der zwei „Eldorado“. Das „Eldorado“ existierte hier unter diesem Namen noch bis März 1931. Dann verlor die Inhaberin des Lokals den Rechtsstreit gegen ihren bisherigen Pächter Konjetschni um den Namen „Eldorado“. Ein Tanzlokal hat an dieser Stelle noch bis Anfang Mai 1933 existiert, wenngleich unter anderem Namen.

Einen Häuserblock weiter, in der heutigen Kalckreuthstraße 11, Ecke Motzstraße 24, wurde Anfang 1930 vom bisherigen Unterpächter des „Eldorado“ in der Lutherstraße, Ludwig Konjetschni, nach dem Streit mit der Inhaberin zweite Lokal namens „Eldorado“ eröffnet, das nunmehr außen auf einem Plakat verkündete: „Hier ist’s richtig.“

In Konrad Haemmerlings alias Curt Morecks Führer durch das „lasterhafte“ Berlin von 1931 wird das „Eldorado“ als ein „für die weltstädtische Schaulust inszenierter Transvestitenbetrieb“ bezeichnet. Das Programm mit Travestieshows und Programmveranstaltungen war auf eine überwiegend heterosexuelle Zielgruppe zugeschnitten, die damals wie heute „einer neugierigen Lust folgend einmal einen Abstecher in das geheimnisvoll verruchte Berlin wagte.“

Das „Eldorado“ war bald nach der Eröffnung sehr bekannt, bald auch weit über die Stadtgrenzen hinaus, ja sogar europaweit und wurde auch Anziehungspunkt für Touristen. Es vermischten sich dort Hetero- und Homowelt. Einen Abend im „Eldorado“ zu verbringen war große Mode in der Berliner Gesellschaft. Es kam genauso der wohlbekannte Bankdirektor oder das Reichstagsmitglied wie auch viele Leute aus Theater und Film. Darunter waren auch Stars wie Marlene Dietrich, oft zusammen mit ihrem Ehemann Rudolf Sieber und Claire Waldoff sowie Wolfgang Cordan oder Anita Berber. Auch Magnus Hirschfeld war in dem Lokal wohlbekannt, teils aus beruflichem Interesse, und wurde liebevoll Tante Magnesia genannt.

Am 15. April 1930 wurde dem „Eldorado“ in der Motzstraße 15 Ecke Kalckreuthstraße 11 die Schankerlaubnis erteilt. Inhaber war Ludwig Konjetschni (Konecny), der das „Eldorado“ ab 1926 in der Lutherstraße betrieben hatte. So gab es für mehrere Monate (bis das „Eldorado“ in der Lutherstraße Ende 1930 schloss) zwei Eldorados. Der Betrieb in der Motzstraße war allerdings nicht von langer Dauer.

Im Zuge des sogenannten „Preußenschlags“ am 20. Juli 1932 wurde Kurt Melcher (bis 14. Februar 1933) Polizeipräsident der Stadt Berlin. Noch im Juli kündigte er eine „umfassende Kampagne gegen Berlins lasterhaftes Nachtleben“ an und im Oktober wurde verfügt, dass alle „Tanzlustbarkeiten homosexueller Art zu unterbleiben“ haben. Wahrscheinlich musste das „Eldorado“ im Zuge dieser Maßnahmen erstmals kurzzeitig schließen. Am 7. Oktober 1932 hieß es in einem Zeitungsartikel: „Einer Tat der Sittenverbesserer wird applaudiert: der Schließung des „Eldorado““. Die endgültige Schließung erfolgte allerdings erst zum 1. März 1933.

Foto: flickr, Chrissie Sternschnuppe

Magnus-Hirschfeld-Ufer, 10557 Berlin

Denkmal für die erste Homosexuelle Emanzipations-Bewegung

Dr. Magnus Hirschfeld startete die erste Homosexuellen-Bewegung als Mitbegründer des „Wissenschaftlich-humanitären Komitees”. Das Komitee war die erste Organisation der Welt, die sich ab 1897 für die Gleichberechtigung Homosexueller einsetzte. Innerhalb weniger Jahre gewann das „Wissenschaftlich-humanitären Komitees” große Anerkennung. Hirschfeld wurde zur bewunderten wie verhassten Symbolfigur der entstehenden Homosexuellen-Bewegung. 1919 gründete er in Berlin das “Institut für Sexualwissenschaft”.

Am 7. September 2017 wurde das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipations-Bewegung am Berliner Spreeufer zwischen der Luther- und Moltkebrücke eröffnet. Eine Initiative des Lesben- und Schwulenverband (LSVD) war erfolgreich. Vorher standen seit 2011 hier bereits die zwei Gedenktafeln, die an die erste Homosexuellen-Bewegung erinnern. Der Uferabschnitt der Spree trägt seit 2008 den Namen Magnus-Hirschfeld-Ufer.

Im November 2015 wählte eine neunköpfige Fachjury aus fünf vorliegenden Entwürfen einer internationalen Arbeitsgruppe aus Kunst, Architektur und Design den Siegerentwurf – die Calla. Dr. Berndt Schmidt, Sprecher der Jury, begründete die Entscheidung: „Die Jury ist der Überzeugung, dass das Denkmal selbstbewusst und positiv wirkt und eine beeindruckende Fernwirkung entwickelt. Die Calla-Lilie besitzt weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze. Somit ist sie ein Symbol für die Normalität der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Natur.“

Die erste homosexuelle Emanzipations-Bewegung beginnt 1897 mit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees. Der jüdische Arzt und Sexualwissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld war Initiator und maßgeblicher Vertreter dieser Bewegung.

Foto (Archiv): Archiv Schwules Museum Berlin

John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557

Ehemaliger Standort des Instituts für Sexualwissenschaft am heutigen Standort des Haus der Kulturen der Welt

Im Jahre 1919 erfüllte sich Magnus Hirschfeld einen lang gehegten Wunsch. Er eröffnete am 6. Juli im Hatzfeldschen Palais in Berlin-Tiergarten das weltweit erste “Institut für Sexualwissenschaft”. Politisch entstand das Institut für Sexualwissenschaft mit den Reformbewegungen der Weimarer Zeit, wissenschaftlich im Zusammenhang mit den bio-medizinischen Erklärungen der Sexualität des Menschen. Die Institutsgründung ist der erste Versuch der Etablierung einer Sexualwissenschaft.

In kurzer Zeit wurde das Institut zu einer bekannten Adresse für Wissenschaftler und Politiker aus dem In- und Ausland. Die Berliner Bevölkerung schätzte es als beratende und behandelnde Einrichtung für “körperliche und seelische Sexualleiden” und insbesondere für “sexuelle Zwischenstufen”, wie Hirschfeld Homosexuelle, Transvestiten und Hermaphroditen bezeichnete. Am Institut für Sexualwissenschaft, welches aus über 100 Räumen bestand, arbeiteten über 40 Personen auf sehr verschiedenen Gebieten, in der Forschung, der Sexualberatung, der Behandlung von Geschlechtskrankheiten und der sexuellen Aufklärung der Bevölkerung. Das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee – die erste Homosexuellenorganisation – und die Weltliga für Sexualreform hatten dort ihren Sitz.

Als jüdisch, sozialdemokratisch und sittenwidrig denunziert, wurde das Institut 1933 von den Nationalsozialisten geplündert und geschlossen. Hirschfeld musste sich in einem Pariser Kino die Verbrennung seiner Bücher auf dem Berliner Opernplatz anschauen. Nach dem erfolgslosen Versuch einer Institutsneugründung in Paris starb Magnus Hirschfeld an seinem 67. Geburtstag, am 14. Mai 1935, in Nizza. Das Gebäude wurde 1943 zerbombt. Trotz verschiedener Bemühungen es nach dem Krieg neu zu begründen ist das Institut für Sexualwissenschaft in Vergessenheit geraten.

Foto: Archiv der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V., Berlin

Otto-Suhr-Allee 93, 10585 Berlin

Ehemaliges Wohnhaus von Magnus Hirschfeld (gegenüber vom Rathaus Charlottenburg)

In dem hier ehemals stehenden Haus lebte von 1896 bis 1910 der Arzt und Sexualwissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld. In Charlottenburg begann Dr. Hirschfeld am 15. Mai 1897 mit dem Aufbau der ersten deutschen Homosexuellen-Bewegung als Gründer und Vorsitzender des Wissenschaftlich-Humanitären Komitees (WHK). Ferner entstanden hier die Pläne für das Berliner “Institut für Sexualwissenschaft”. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sah sich das WHK 1933 gezwungen, sich selbst aufzulösen. Das engagierte Wirken von Magnus Hirschfeld mahnt bis heute zu Toleranz und Akzeptanz gegenüber Minderheiten in unserer Gesellschaft.

Queere
Stadtrund­gänge

Audio Guides

Wichtige Termine rund um das Gedenken von Magnus Hirschfeld

6. Mai (1933):
Plünderung und Zerstörung des Instituts für Sexualwissenschaften

10 Mai (1933):
Bücherverbrennung auf dem heutigen Bebelplatz, wo auch seine Bücher und wissenschaftlichen Schriften verbrannt wurden

13. Mai (1933):
Christopher Isherwood verlässt Berlin­

14. Mai:
Geburtstag (1868) und Todestag (1935) von Magnus Hirschfeld

15. Mai (1897):
Gründung des Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK) im Jahr 1897

 

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